Russisch kochen

Leckere Rezepte aus der russischen Küche mit Fotos

Wacholder

Seine „Heimat“

Wacholderbüsche sind in zahlreichen Gärten zu finden, wobei sie in der Vergangenheit zur Komplettierung der heimischen Apotheke herangezogen wurden. In heutiger Zeit wird die Pflanze im Gärten aufgrund ihres optischen Reizes angepflanzt. Wild wachsender Wacholder ist in großen Mengen in der Lüneburger Heide, aber auch in anderen Gegenden Deutschlands anzutreffen. Er gedeiht bis ins Hochgebirge. Der Wacholder stammt aus den Alpen und Mittel- bis Nordeuropa. Wacholdersträuche, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammen sollen, gehören zu anderen Pflanzenarten, die den Zypressen noch näherstehen als die mitteleuropäische Art.

Das Aussehen der Pflanze

Je nach Standort erreicht ein Wacholderstrauch eine Höhe von einem halben bis zu sieben Meter und zeigt sich säulenartig. Seine Blätter weisen Nadelform auf, im Süden Europas gedeihende Arten weisen schuppenartige Blätter auf. Die Blüten des Wacholderstrauchs werden als zweihäusig bezeichnet, welche auf verschiedenen Pflanzen gedeihen. Männliche Blüten bestehen aus Staubgefäßen, welche in Quirlen zusammenstehen. Weibliche Blüten weisen drei Samenknospen auf, welche nebeneinander stehen. Aus den weiblichen Blüten bildet sich innerhalb eines Jahres eine grüne Beere. Erst nach zwei Jahren wird die Beere schwarzbraun und reif. Es kann auch drei Jahre andauern, bis die Beeren reif sind, auf welche nun näher eingegangen wird.

Wacholder als Heilpflanze

Alle Teile des Wacholderbaums weisen heilende Wirkungen auf, wobei diese vor allem zur Förderung der Verdauung eingesetzt werden und zum Schutz der Harnorgane bis hin zur Linderung von Atembeschwerden und zur Vermeidung von Infektionskrankheiten eingesetzt werden. Ein Dampfbad, welches ätherisches Wacholderöl beigefügt wurde, hilft gegen Bronchitis und infektiöse Lungenerkrankungen. Es erleichtert nicht nur die Atmung, fördert das Abhusten und vermindert die Schleimbildung, sondern wirkt auch stark antibakteriell.

Ein Fußbad mit einer Abkochung Aus den Triebspitzen oder Nadeln des Wacholderbaumes kann ein Sud hergestellt werden, welcher als Fußbad dessen Durchblutung fördern und Stauungen beheben kann. Durch Destillation des Holzes des Strauchs wird das so genannte, teerähnliche Kadeöl gewonnen, welches gegen Schuppenflechte und andere chronische Hautausschläge angewendet werden kann.

Die Beeren der Wacholderstauchs können in vielerlei Art genutzt werden. So wird Wacholdersirup gegen bakteriellen Husten eingesetzt. Zur Herstellung des Sirups werden 100 Gramm Wacholderbeeren und 400 ml Wasser benötigt, wobei die Beeren zerquetscht werden und kochendes Wasser über die Beeren gegossen wird. Diese Mischung wird mehrere Stunden stehen gelassen, anschließend kurz aufgekocht und die Masse durch ein Sieb gedrückt. Diese wird nochmal kurz aufgekocht und Honig oder Zucker beigefügt. Dieser Sirup ist besonders bei bakteriellen Lungenkrankheiten zu empfehlen, da er nicht nur Husten lindert, sondern auch Bakterien abtötet. Als Nebeneffekt wird der Appetit gesteigert und der Stoffwechsel angeregt.

Als Tee oder Tinktur kann die Wacholderbeere zur Förderung der Verdauung eingesetzt werden. Bei Entzündungen im Verdauungstrakt werden Bakterien getötet und zudem Verdauungsorgane angeregt. Wacholdertee wird auch bei Erkrankungen des Harnapparates und zur Anregung der Nierentätigkeit gern eingesetzt. Auch Ödeme können gelindert werden, jedoch bei Entzündungen der Nieren sollten Wacholderbeeren nicht verwendet werden, da er diese zu stark reizt.

Über die Förderung des Stoffwechsels und die entgiftende Wirkung kann Wacholder-Tee auch gegen Migräne, Konzentrationsschwäche und nervöse Herzbeschwerden helfen. Auch leichte Formen von Diabetes können, natürlich nur begleitend zur ärztlichen Behandlung günstig beeinflusst werden. Neben der Linderung von Frauenbeschwerden fördert die Wacholderbeere die Durchblutung, wobei Tinkturen gegen Beschwerden der Verdauungs- und Harnorgane einsetzt werden können. Äußerlich angewandt lindert die Wacholdertinktur Beschwerden des Bewegungsapparates. Die Tinktur kann zur Linderung von Rheuma, Gicht oder Ischias auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.

Das ätherische Öl der Wacholderbeeren zieht durch die Haut sehr gut ein und kann heilend wirken. Diese Wirkung gilt auch für Nervenschmerzen. Das ätherische Wacholderöl sollte jedoch nicht unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden, da es in diesem Fall die Haut zu stark reizen würde. Mit Salbe aufgetragen, kann das Öl Gelenkbeschwerden lindern.

Als einfachste Anwendung wird das Kauen der Beeren angesehen, welches nach Ansicht der Volksmedizin vor Infektionen schützen soll. Zudem kann das Kauen von Wacholderbeeren gegen Sodbrennen helfen und wie schon erwähnt die Verdauung anregen. Auch gegen Mundgeruch soll diese Anwendung hilfreich sein. Zu guter Letzt sei die Wacholderbeere als Gewürz erwähnt. Die Beere verbessert nicht nur den Geschmack von Sauerkraut, Fleisch- und Fischgerichten, sondern generell von schwer verdaulichen Speisen.